Wednesday, August 27, 2008

German Open Task 2, Polenflug

Hansi über der Werfthalle des Cargolifters
(zum zoomen bitte anklicken)
fröhliche Stimmung an der polnischen Grenze

Ein Flugtag !! Recht hektisch verliefen die Startvorbereitungen einiger anderer Piloten. Sie wurden unmittelbar nach dem Briefing zur Pitchmessung beordert. Also wieder zurück in den windgeschützten Hangar und Winkeleinstellungen messen. Diese Piloten können durch Korrektureinstellungen und Nachmessungen erst verspätet ans Seil, während sich am 10 km entfernten Startgate bereits das erste Gaggle formiert und die Sekunden zum perfekten Start heruntergezählt werden. Elio Cataldi erwischt es am besten und wir sehen zunächst einmal nur seine Rücklichter. Nach 20 km formiert sich ein „Deutscher D-Zug“, bestehend aus Olli, Roland, Hans und mir. Aufgefächert geht es sehr gut voran. Die pulsierende Wolkenstraße zieht jedoch zu schnell Richtung Norden in den kontrollierten Luftraum Berlins. So muss unser Quartett wiederholt auf die südlich gelegenen Wolkestraßen vorhalten, bis der Kontrollierte Luftraum endlich nach Norden abwandert. Der Blick auf unser Ziel von Task 1, der 340 m langen und 110 m hohen Werfthalle von Tropical Island alias Cargolifter wird noch fix fotografisch festgehalten. Eine grandiose Wolkenstraße vor uns und noch 45 km easy going, so scheint es. Wir erreichen den Groß Leuthener See und sehr tief unter uns, mitten über dem See entdecken wir Elio, der sich – wie es scheint – zurück ans Westufer retten muss, um dort zu landen? Unser D-Zug fliegt immer tieferkommend auf die nächste Wolke zu. Und hier frisst es mich. Vielleicht 20 m höher steigen meine drei Weggefährten in die Thermikblase ein und an meinem Trapez ertönt der ekelige Sinkalarm. Jetzt hilft nur noch der Griff in die Trickkiste, will ich die Jungs noch erwischen. Fehlanzeige :o( Beim Blick zurück auf die Kurslinie sehe ich über dem See Elio mit mind. 4m Steigen in die Höhe katapultieren. Klasse gemacht! Und er kann so spielend auf die 3 Teamkollegen aufschließen, während ich zurückgelassen werde. Also, Handbremse rein und die Schatten vor den Waldkanten beobachten. Ein möglicher Landeplatz ist schon geortet. Viel viel Wald liegt noch vor mir und ich sehe niemanden der Jungs mehr kreisen.Zäh, sehr zäh kann ich irgendein Steigen ausmachen. Viel zu langsam, um noch was zu reißen. Eine Riesenorchidee, ein Duo-Diskus gesellt sich zu mir und ich werde brav begrüßt und vom Passagier fürs Familienalbum fotografiert. 1550m …die Höhe muss reichen, setzte aus 25km meinen Endanflug Richtung Polnische Grenze an. Kann den Grenzfluss Oder ausmachen und das Zieldörfchen Wellnitz, wo kurz vor mir ein weiterer Drachen mit einem runden Emblem einladet. Es ist Konrad Lüders, der die Startzeit vor uns genommen hatte und mutterseelenalleine vorweggeflogen war. Klasse Leistung!Noch einen extra Kilometer für den OLC und zurück zum Landeacker, wo ich mit einer Bauchlandung meinen Flugtag kröne. Ich blicke nur in fröhliche Gesichter. Die vier Jungs haben sich ein Sekunden-Rennen geliefert, was Hans für sich entschieden hatte, gefolgt von Elio, Olli und dann Rolando.Nach und nach pfiffen die Vögel im Minutentakt hinein. Und wir erhielten noch unerwarteten Besuch von Dieter und seinen Pitch-Messjungs… und einem Schächtelchen feinsten Landebieres … Die 160 km Heimreise lag leider noch vor uns. So macht Flachlandfliegen Laune …!

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