Wednesday, August 02, 2006

Countdown läuft: PRE-WORLDS Texas


Die Stunden ticken so dahin... es geht zum Glück bald los ... mein Highlight des Jahres 2006! Pre-World, Big Spring/ Texas! (Na die "Disaster-EM" in Kroatien kann ich nicht grad dazu zählen...) Es ist das letzte von fünf "Grand Slam"-Comps in diesem Jahr (als da waren noch Bogong, Tocumwal, Quest und die EM). Ich hatte es mir so gewünscht, einmal in meiner Fliegerkarriere alle "Big Comps" eines Jahres zu fliegen, et voila!

Bin sehr gespannt, ob Big Spring hält, was dieses Fluggebiet mit seiner ach so gehuldigten monstermäßigen Thermik verspricht. Naja, es waren Kommetierungen der Amis, denen man ja sonst auch immer alles glauben kann ;o)
Also ... noch 2 Tage, dann hebt der Flieger ab gen Dallas! Meine Schwalbe hat Lufthansa Cargo schon vor 4 Tagen sanft in Dallas abgesetzt. Jetzt muss die Ratte noch hinterher ...

Thursday, May 18, 2006

EM-Countdown Training

11.05.2006

Winterberg/ Sauerland
EM- und WM-Flugtraining vom Feinsten – 2600m über dem Sauerland

Die Segelflugwetterfrösche sagen einen sog. „Hammertag“ mit sehr guten Thermikwerten im Sauerland voraus. Der starke Ostwind der vergangenen Tage soll sich deutlich abschwächen, so dass sichere Schleppstarts aus der Winterberger Hochebene mit dem Trike von Christoph Bayer
endlich wieder möglich werden. Der Sunderner Ralf Miederhoff, Mitglied der Deutschen Starrflügel-Nationalmannschaft und ich planen bei dieser Wettervorhersage an diesem Tag mögliche große Dreiecksflüge, die Edelkategorie aller Flugaufgaben. Ralf trainiert aktuell für die in einer Woche in Florida Quest-Air stattfindende Starrflügel-WM, in einer noch jungen Sonderklasse des Drachensportes. Mein Trainingsplan hingegen umfasst noch nach Möglichkeit zwei kleine international besetzte Wettkämpfe in Österreich, bevor ich ab Mitte Juni mit der Deutschen Drachennationalmannschaft in Kroatien den EM-Titel in der „Königsklasse“ des Drachenfluges ausfliegen darf.

Dem Sauerland mit seinen allzu ruppigen und anspruchsvollen Thermikbedingungen haben Ralf und ich es ganz sicher zu verdanken, für das jeweilige Nationalteam (bestehend aus je 6 Piloten) der getrennten Klassen nominiert worden zu sein. So mussten wir auch an diesem Flugtag tief in die Flug-Trickkiste greifen, um das geplante Dreieck in Winterberg auf der Remmeswiese (Startpunkt) überhaupt „zumachen“ zu können.
Zu unser beider Verwunderung waren die Bedingungen nämlich alles andere als gut – kaum Wolkenbildung, die uns die Thermiksuche erleichtern könnte (sog. Blauthermik) und in der Höhe immer noch stark vorherrschender östlicher Wind. Doch wenn die Thermik dann mal anbiss, dann richtig - 2600m hoch über´m Sauerland und eine Fernsicht bis an den Rand des Sauerlandes – atemberaubend schön!
Nach 4 ½ h Flugzeit hatte ich ein sog. „flaches Dreieck“ von 70km im Kasten (GPS-Aufzeichnung) : Winterberg – Warstein – Brilon – Winterberg. Glücklich landete ich mit meinem neuen MOYES Litespeed S 5 erstmalig auch auf deutschem Terrain. Mein Drachen hat ja seit Januar schon eine halbe Weltreise hinter sich gebracht.
Ralf bevorzugt mit seinem Starrflügel stets den Rothaarstieg und das südliche Sauerland. Deshalb sind wir uns auch den ganzen Tag nirgends begegnet. Er landete an diesem Tag nach einem 5h-Flug etwas erschöpft mit einem 90km-Dreieck in der Auswertung.
Das Resümee: eine 1A Trainingseinheit für die Großereignisse WM und EM und eine Unmenge an wunderschönen Sauerland-Eindrücken im Gepäck, dort, wo wir das Fliegen vor 20 Jahren in Elpe erlernt haben.

Monday, April 24, 2006

FLYTEC Ende


Der letzte Tag wurde wegen der zu erwartenden schlechten Windverhaeltnisse
vom Task-Commitee gleich am Boden gecanceled.
Man hatte nach den gestrigen langen Diskussionen ueber die Einschaetzung des Wetters doch arge Bedenken und wollte diesen Fehler kein 2. mal begehen.

Das waren sie also, die FLYTEC-Championships 2006. Im Resumee nur 3 wunderbare Thermiktage und zwei nicht grad aussagekräftige Durchgänge.
Bin wohl in den letzten 4 Jahren meiner Teilnahme zu sehr verwöhnt worden (2 x 7 Tasks/Durchgänge, 2 x 9 Tasks/ Durchgänge).
Trotzdem bin ich in mehrerer Hinsicht zufrieden:
- mit Platz 19 mein bestes Ergebnis bei den FLYTECs
- 1A Trainingseffekte mit den besten Piloten der Welt
- die Erkenntnis, dass man auch mit den Top Piloten locker mithalten kann
- und dass man auch einen Flug vernunftsweise (Wettersituation) abrechen kann!

Das Gesamtambiente dieses Comps war wie immer genial, nicht zuletzt dank der Hilfe von Jamie und Tim, unseren Fahrern und dem Auswerter Tim, der selbst zur nächtlicher Stunde noch unsere Computer reparierte, damit alle Berichte und Bilder stets rechtzeitig veröffentlicht werden konnten.

Tausend gute Gründe, um nächstes Jahr wieder zu kommen :o)

Saturday, April 22, 2006

FLYTEC Task 5



Heute sind wir einen 5. Task geflogen. Beim morgendlichen Briefing verkündete Davis Straub als Wettermann, dass es möglicherweise
am Nachmittag Gewitter geben könnte. Zudem sollte die Konvergenz-Zone sich schneller gen Osten, also in unsere Route hinein bewegen. So weit so gut!
In der Startphase einige kleine Cumuli am Himmel, Wolkenbasis liegt bei 1100m - nicht gerade hoch, so herrscht bis zur 1. Startzeit wieder derbes Gedränge am Startgate unter einer dunklen Wolke. Einige Piloten können es einfach nicht lassen, sich ihre Bonus-Abflughöhe in der Wolke zu holen. Unfairer geht´s nimmer und gefährlich ist es obendrein noch!

14.15 Uhr der Startschuss und viele Piloten machen sich auf den Weg gen Nordwesten. Ich bleibe allerdings zurück, da meine Abflug-Position nicht die beste war und auch hoffte, dass einige gute Piloten auch die 2. Startzeit nehmen würden. Ergo, ich hatte 15 Minuten Zeit, über meinen ersten Fehler des Tages nachdenken zu können, ich war nämlich alleine und 69 Piloten "on their way".
Gut, so hieß es "Gas geben" und die langsamen Piloten erreichen. Das gelang erst sehr spät nach ca. 30km. Hatte sogar die wesentlich stärkere Thermik auf meiner eigens gesuchte Route zur Verfügung und konnte direkt vor der Wende "Dallas" die etwas besseren Piloten überholen. Der Führungspulk kam mir 4km vor der Wende schon sehr tief entgegen. Ein gutes Gefühl, denn ich hatte offensichtlich wirklich deutlich aufgeholt. Kurz danach auch Corinna und dann ... ja dann traute ich meinen Augen nicht. Ein Blick gen Westen ließ mir die Sprache verschlagen. Eine pechschwarze Wolkenwand näherte sich mit enormer Geschwindigkeit der Wende. Und kurz darauf zuckten schon die ersten Blitze.
Über Funk hörte ich Kevin Carter, USA Nationalpilot, dass die Geschichte zu gefährlich wird und er den Flug sofort abbrechen und landen gehen werde. Ich versuchte unterdessen meine "Funkkollegen" zu erreichen, dass ein Kontakt zum Veranstalter wegen eines sofortigen Stopps der Aufgabe hergestellt werden sollte. Immerhin bin ich ein Mitglied des Safety Commitees und sollte meine Aufgabe schon ernst nehmen. Dies war so ein Ernstfall und nichts passierte, kein Stopp der Aufgabe. Die Piloten um mich herum drehten einfach munter weiter, hoch hinauf zu den pechschwarzen Wolken. Weitere Blitze! Für 2 Franzosen und mich zuviel und wir glitten unsere Höhe in den noch sicher zu scheinenden Osten ab, um schleunigst zu landen. Kaum am Boden setzte schon die Boenwalze der Gewitterfront ein und wir hatten Mühe die Drachen am Boden zu halten.
Hoch über uns - kaum zu erkennen - noch ein Starrflügel. Ich weiß nicht, wieviel Nerven man haben muss, um das zu bringen.
Ich stehe am Boden und bin einfach nur wütend und enttäuscht über die Art und Weise des Veranstalters, wie hier mit der Sicherheit der Piloten umgegangen wurde. Es ist nichts passiert - zum Glück - und genau DAS ist es, was die Gefährlichkeit abends herunterspielt und sich der Veranstalter auf die Schulter klopft.
Ich bin ehrlich, das sind die wirklich schlechten Momente in der Wettbewerbsfliegerei, wenn Punkte und mit Ach und Krach durchgebrachte Durchgänge mehr zählen, als die Gesundheit der Piloten. Ich habe meinen Flug abgebrochen, weil ich auch in 20 Jahren noch gerne fliegen möchte.

Nun noch ein paar Fakten: Es gab einen amerikanischen, mir nicht bekannten Piloten im Ziel. Corinna fliegt heut 54 Meilen weit und verbessert sich auf Platz 15. Ich falle zurück auf 19, was mir in diesem Moment aber auch völlig egal ist.

Im Zelt spielt grad ´ne Band zünftige Rockmusik, da kommt man auf andere Gedanken :o)

One more Day, hoffentlich ein fairer Wertungstag. Die Vorhersagen sind jedoch ehr schlecht.

Bis denne
Jörg

Friday, April 21, 2006

FLYTEC Task 4



Team Germany ist schon wieder geschlossen unter den Top 15 im Ziel gelandet!
Eine 127km Aufgabe führte uns über drei Wenden (und zwei riesige
Sumpfgebiete) in weniger als drei Stunden wieder zurück nach Quest ins Ziel.
Das waren schon gewaltige Adrenalinstöße, die einem da über den endlosen Sümpfen durch den Körper fuhren. Mann-o-Mann!
Da haben wohl einige Alligatoren das Maul interessiert in den Himmel gereckt, als die ca. 100 Piloten mal höher mal tiefer über sie hinweg glitten. Nein nein, es musste niemand dort landen. Dafür war die Thermik heute einfach zu gut.

Zum Glück waren die Wolken endlich mal auf erträgliche Höhe gestiegen, mit
2000m Arbeitshöhe (Wolkenuntergrenze) kann man heizen! Und das taten Corinna und ich, brannten, was
die Schwalbe hergab. Corinnas Highspeed im Endanflug auf das Ziel lag bei 109km/h, meine bei 120 km/h!

Der Grund unseres breiten Grinsens im Ziel war eine Konvergenz, die an
manchen Tagen hier in der Mitte von Florida entsteht, da sich die Seewinde
von Ost-und Westküste hier treffen und alles hoch in die Luft drückt... so auch kleine Drachenflieger! Im Delphinflug ging es von der 2. zur 3.
Wende(es wurde kein einziger Kreis mehr gedreht), ein Traum! Haben wir uns auch verdient, nach wahrhaft turbulenten
Schlepps. Erst ab 13.15 Uhr wurde gestartet, da vorher der Himmel blau war.
Also mitten in die aktivste Thermikzeit hinein. So mancher Dust Devil (kleine kraftvolle Windhosen) machte
den Dragonfly-Piloten und uns selbst noch viel mehr das Leben schwer.

Aber alles ging gut und bei 700m ausgeklinkt fand jeder ganz einfach
Anschluß an die wunderbare Florida-Thermik. Dann gings von Wolke zu Wolke .... und so soll es auch sein :o)

Für Corinna ist es hier eine Generalprobe für die Frauen-WM genau hier in einem Monat. Sie fliegt hier richtig frech mit und lag bis heute auch schon weit vor mir platziert auf Rang 16. Das ist mehr als beachtlich in einer eigentlich ausschließlich von Männern dominierten Sportart. Sie schlägt sich sehr gut und liegt derzeit auch vor der mehrfachen Weltmeisterin, der Amerikanerin Karri Castl.
Nach dem heutigen Tag konnte ich mich vom gestrigen 21. mit meinem 8. Platz heute auf den 16. Platz vorkämpfen.Corinna liegt derweil auf 18.
Momentan läuft es sehr gut. Noch 2 Tage.

LG
aus dem sonnigen und etwas zu heißem Florida!

Thursday, April 20, 2006

FLYTEC Task 2



Na das war wohl nichts. :o(
Ich komme 47km zu kurz, musste mich die letzten 2 h völlig alleine durchkämpfen, weil ich mal wieder zu dusselig war, einfach dem Hauptpulk zu folgen. So kam ich gleich 3mal tief und musste mich mühsam wieder ausgraben. Egal, war trotzdem eine interessanter Flugtag. In der Nähe der Wallaby-Ranch (etwa 30km von Quest) drohte die Landung - war vielleicht noch 350m über Grund und der West-Wind pfiff. Plötzlich ein kleines Sportflugzeug neben mir, der Pilot winkte mir freundlich zu und tauchte anschließend wie ein Verrückter ab und flog zu einem großen dunklem Feld in der Nähe. Dann flog er in 10m Höhe (wenn überhaupt) kreuz und quer über dieses Feld. Der Typ wusste was er tat - er löste die am Boden liegende Thermik ab und ... es piepte kurz danach wieder bei mir. Ich war in einer satten Thermikblase und konnte nur jubeln. Der Pilot umkreiste mich anschließend und hob den Daumen hoch. Ich bedankte mich artig und musste von dort an nur noch grinsen.
So, nun die haren Fakten des Durchganges, 15 Piloten im Ziel, so auch Corinna...wow! Weil aber nicht so viele Piloten die Parameter-Distanz von 60 Meilen erreichten, gab es nur 758 Punkte für den Ersten, Olek.
Würd sagen, nochmal mit einem blauen Auge davongekommen. Rang 33 in der Gesamtwertung.
Hee, wo bleiben die typischen Florida-Thermiktage???

Tuesday, April 18, 2006

FLYTEC Championships / Task 1

Kein guter Start in den Comp.
Die 102 km-Aufgabe schafft niemand der 70 Piloten.
Starker, im Tagesverlauf ansteigender Westwind laesst ein Vorkommen gen Norden zum 1. Wendepunkt nur per Saegezahn-Technik zu.

FLYTEC Championships 2006

Hallo Leute,

ich sitze grad mit meinem Lappi neben Brett Hazlett, der mir die Möglichkeiten eines Blogs in allen Einzelheiten erklärt.
In Null-Komma-Nichts ist diese Seite erstellt, so schwärmt er und der "German-Rattes´s Comp-Blog" ist im World Wide Web!

Let´s start ...!

Gruß
Jörg